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Im Vordergrund stehen Weinreben. Es findet gerade eine Weinlese statt. Im Hintergrund liegt der Bodensee mit Alpenpanorama.

Wein                        


Mit einer Gesamtfläche von 400 Hektar zählt der Bereich Bodensee zu den kleinsten Anbaugebieten in Baden. Auf einer Höhe von 400  bis 530 Meter über dem Meeresspiegel ist es dem Bodensee, dem größten Binnengewässer Deutschlands, zu verdanken, dass hier überhaupt Weinbau möglich ist. Durch seine Wirkung als Wärmespeicher gibt er in der kälteren Jahreszeit die im Sommer gespeicherte Wärme langsam ab und ermöglicht damit das Gedeihen der Reben. Neben diesem speziellen Kleinklima in der Bodenseeregion wird der Wein maßgebend vom jeweiligen Terroir geprägt. Eiszeitliche Gletscher sind für das heutige Erscheinungsbild der Bodenseeregion verantwortlich. Gleiches gilt auch für die Beschaffenheit des Bodens. Moräneschotter, die Hinterlassenschaft der Gletscher bilden den Untergrund, auf dem hier die Reben stehen und die den Bodenseewein prägen.                                                                                                                       

Die Rebsorten

Die für die Bodenseeregion typische Rebsorte ist beim Weißwein der Müller-Thurgau. Diese 1926 erstmals am Schloss Kirchberg zwischen Hagnau und Immenstaad angebaute Kreuzung von Riesling und Madelaine Royal verdankt ihren Namen ihrer Entstehung. Doktor Hermann Müller aus dem schweizerischen Kanton Thurgau kreuzte 1882 diese Neuzüchtung aus den oben genannten Rebsorten. Doch Müller-Thurgau ist nicht gleich Müller-Thurgau. Seine Eigenschaft früh zu reifen hatte in der Vergangenheit zur Folge, dass ihm, in großen Mengen bei relativ hohen Erträgen angebaut, schnell der Ruf eines einfachen und anspruchslosen Massenweines anhaftete. Einen gänzlich anderen Charakter hat der Müller-Thurgau vom Bodensee. Hier kann er das Terroir ganz besonders gut in sich aufnehmen und durch gezielte Ertragsreduzierung und einem sauberen Ausbau präsentiert er der kleine Bruder des Riesling als erfrischend harmonischer Wein mit ausgeglichenem Säurespiel, leicht würziger Muskatnote, sowie Aromen von grünem Apfel, Limette und exotischen Früchten.  

Was beim Weißwein der Müller-Thurgau ist beim Rotwein der Spätburgunder. Er ist, was seine Ausbreitung und seine Bedeutung angeht, die rote Rebsorte des Bereichs Bodensee. Allgemein geht man davon aus, dass Burgunderreben bereits im 9. Jahrhundert im Zuge der Klostergründungen aus Nordfrankreich an den Bodensee kamen. Schriftlich belegt ist eine rote Burgunderrebe am See aber erst im 16. Jahrhundert. Der Spätburgunder gilt als Diva unter den Rotweinen und gedeiht nur in guten Lagen. Wenn man ihn pflegt und hofiert, wie es einer Diva gebührt, dankt er es mit erdigen und mineralischen Weinen, die feine Fruchtaromen von roten Früchten, wie Kirsche, Brombeere, Him- und Johannisbeere aufweisen. Die so genannte „Königin der Rotweintrauben“ bringt auch herrliche Barriqueweine hervor.

Neben Müller-Thurgau und Spätburgunder bereichern unter anderem Grau- und Weißburgunder, Kerner, Chardonnay und Riesling  bei den Weißweinsorten und Regent und Frühburgunder bei den Rotweinen das Sortenspektrum am Bodensee.

Im städtischen Museum vineum bodensee erfahren Sie alles über die Kulturgeschichte des Weines in Meersburg und der Bodenseeregion. Die unterhaltsamen Führungen mit anschließender Weinprobe verbinden Geschichte und Genuss aufs Trefflichste. 

Direkt zum vineum bodensee                                                                                                                             
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