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Blick entlang des Kiesufers des Bodensees. Links eine Steinmauer, darauf grünes Gewächs. Rechts erstreckt sich in hellem Sonnenschein der Bodensee.

Fisch

Auch heute leben noch rund 80 Fischer am Bodensee vom Fischfang. In der Hauptfangzeit zwischen Januar und Oktober gehen die Edelfische ins Netz, die daraufhin in den Restaurants am Bodensee blau, geräuchert, gegrillt oder gebraten angeboten werden.

Auf den Speisekarten befinden sich die unterschiedlichsten Bodenseefische. Dem Felchen wird der Gast auf jedem Fall begegnen. Er ist der "Brotfisch" des Bodensees, der auch geräuchert sehr gut schmeckt. Auch der Kretzer - in der Schweiz Egli genannt - findet sich auf vielen Speisekarten. Genau genommen handelt es sich dabei aber um das „Kretzerfilet“. Er hat einen sehr intensiven Geschmack und schmeckt am besten gedämpft oder zart angebraten. Andernorts nennt man den Kretzer auch Flussbarsch.


Folgende Fische sind im Bodensee zu finden:

  • Aal
  • Alet / Döbel oder Dickkopf
  • Äsche oder Rheinäsche
  • Brachsen / Brassen
  • Egli / Kretzer oder Flussbarsch
  • Felchen
  • Forelle
  • Güster
  • Hasel / Zinnfisch
  • Hecht
  • Karpfen
  • Rotauge / Plötze
  • Rotfeder / Rötel
  • Schleie
  • Seesaibling
  • Trüsche oder Aalraupe
  • Wels oder Waller
  • Zander

Felchen

Der Felchen ist der bekannteste und beliebteste Speisefisch am Bodensee. Verzehrt wird er als ganzer Fisch, meistens aber als Filet. Geräuchert schmeckt er besonders gut.

Für Bodenseefischer sind Felchen der Brotfisch, das heißt, die Erwerbsgrundlage. Die meisten Felchen werden in Brutanstalten ausgebrütet und im See eingesetzt. Von 125 eingebrachten Fischen fangen die Fischer einen einzigen. Die restlichen verbleiben im natürlichen Kreislauf der Natur. Trotzdem fangen die deutschen und schweizerischen Berufsfischer allein am Untersee jährlich circa 50.000 bis 60.000 Kilogramm Felchen. Ihre Reviere, in denen sie meist frühmorgens kurz nach 05:00 Uhr anzutreffen sind, sind der Gnadensee zwischen der Insel Reichenau und Allensbach, der Zeller See vor Radolfzell und Moos und der Rheinsee zwischen dem eidgenössischen Ufer und Öhningen.

Die Merkmale des Felchens sind ein lang gestreckter Körper mit Fettflosse, oliv- bis blaugrünem Rücken und weißlich-silbernen Seiten mit bläulichem Schimmer. Er ernährt sich von Planktonkrebsen, Insekten und kleineren Fischen und kann bis zu 60 Zentimeter lang werden bei einem Gewicht bis zu 5 Kilogramm. Die ideale Fanggröße liegt zwischen 280 und 350 Gramm.

Felchen laichen in der Zeit von November bis Dezember im freien Wasser über großen Tiefen. Im Dezember wird der Felchenkaviar von den gefangenen Felchen abgestreift. Die Fischer bringen diesen Felchenlaich zu den Brutanstalten auf der Insel Reichenau und nach Ermatingen. Mitte März wird dann etwa die Hälfte der Brut in den See ausgesetzt. Die Restlichen zieht man in großen Becken auf und lässt sie im Frühsommer ins Wasser. Ein kleiner Teil des Felchenlaiches kommt auch als heimische Delikatesse „Felchenkaviar“ in den Handel. Er ist zartschalig und mild im Geschmack.

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