Veranstaltung
Ausstellung "André Ficus - Gestern ist nirgendwo"
Do, 18. Juli bis So, 20. Oktober 2019
Dienstag-Sonntag und feiertags
11.00-17.00 Uhr
11.00-17.00 Uhr
Das Datum dieser Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Einmal, es dürfte zu Beginn der sechziger Jahre gewesen sein, gab mir Otto Dix den Rat: „Gehen Sie fort von hier, solange es noch Zeit ist. Sie können am Bodensee keinen Erfolg haben. Gehen Sie in die Großstadt und Sie werden erfolgreich sein.“
André Ficus, 1989
Diese Episode, die André Ficus gerne erzählte, spiegelt das Lebensthema des Friedrichshafener Malers wider. Der gebürtige Berliner, der 1946 an den Bodensee kam, haderte als Großstadtmensch lange mit seinem Wohnort – vielleicht Zeit seines Lebens. Dass André Ficus sich eigentlich ein anderes Leben gewünscht hätte, macht die Ausstellung im Roten Haus deutlich.
Gefeiert wurde Ficus vor allem für seine atmosphärischen Bodensee-Aquarelle, doch er sah sich selbst nicht als „Bodenseemaler“. Die liebliche Landschaft am See öffnete sich dem anfangs kubistisch inspirierten Künstler erst spät. Seine Vorliebe galt dem Süden: Er malte Italien und Frankreich und später auch Amerika. In den 1960er-Jahren entstanden Porträts bedeutender Geistesgrößen.
Der überraschende Fund eines Briefwechsels im Stadtarchiv Friedrichshafen, den Ficus mit einem Freund über 50 Jahre hinweg führte, gibt Anlass zu einer neuen Lebenserzählung des Künstlers. Die Briefe belegen, wie sehr der als intellektuell und weltläufig bekannte Ficus sich innerlich von der Welt zurückzog. Stets war er auf der Flucht in ein Land der Erinnerung, das er aber nicht finden konnte: Gestern ist nirgendwo.
Martin Walser schrieb über André Ficus:
Es kann auch vorkommen, daß er wirkt wie ein Vogel, der nicht rechtzeitig nach Süden gekommen ist. Auch aus dem Nest gefallen. Elternlos. Exil.
Martin Walser, 1969
André Ficus, 1989
Diese Episode, die André Ficus gerne erzählte, spiegelt das Lebensthema des Friedrichshafener Malers wider. Der gebürtige Berliner, der 1946 an den Bodensee kam, haderte als Großstadtmensch lange mit seinem Wohnort – vielleicht Zeit seines Lebens. Dass André Ficus sich eigentlich ein anderes Leben gewünscht hätte, macht die Ausstellung im Roten Haus deutlich.
Gefeiert wurde Ficus vor allem für seine atmosphärischen Bodensee-Aquarelle, doch er sah sich selbst nicht als „Bodenseemaler“. Die liebliche Landschaft am See öffnete sich dem anfangs kubistisch inspirierten Künstler erst spät. Seine Vorliebe galt dem Süden: Er malte Italien und Frankreich und später auch Amerika. In den 1960er-Jahren entstanden Porträts bedeutender Geistesgrößen.
Der überraschende Fund eines Briefwechsels im Stadtarchiv Friedrichshafen, den Ficus mit einem Freund über 50 Jahre hinweg führte, gibt Anlass zu einer neuen Lebenserzählung des Künstlers. Die Briefe belegen, wie sehr der als intellektuell und weltläufig bekannte Ficus sich innerlich von der Welt zurückzog. Stets war er auf der Flucht in ein Land der Erinnerung, das er aber nicht finden konnte: Gestern ist nirgendwo.
Martin Walser schrieb über André Ficus:
Es kann auch vorkommen, daß er wirkt wie ein Vogel, der nicht rechtzeitig nach Süden gekommen ist. Auch aus dem Nest gefallen. Elternlos. Exil.
Martin Walser, 1969
Eintritt:
Erwachsene | 4,00 € |
Ermäßigt | 2,00 € |
Bodensee Card PLUS |
freier Eintritt |